Guerilla Marketing und weitere ungewöhnliche Wege Kunden zu gewinnen
Kunden und Konsumenten sind immer schwerer zu erreichen. Das scheint auch selbstverständlich, wenn man sich die Masse von Werbung und Informationen in unserem Umfeld anschaut. Und natürlich wissen und kennen wir es: Man muss herausstechen. Man muss in Erinnerung bleiben. Das gelingt durch auffällige Farben, Musik, Markenpositionierung und und und. Doch das machen auch alle anderen, also wie kann man noch herausstechen? Um Euch diese Frage zu beantworten, stellen wir Euch heute mehrere ungewöhnliche Arten des Marketings vor, angefangen mit Guerilla Marketing, welches den Fokuspunkt des Blogartikels darstellt. Also, beginnen wir!
Was ist Guerilla Marketing?
Guerilla Marketing zeichnet sich durch seltsame, ungewöhnliche Marketingmaßnahmen aus. Damit sind nicht einfach knallige Farben gemeint, sondern zum Beispiel, dass ein nackter Mensch mit einem großen Werbeplakat über ein Fußballfeld rennt. Ziel des Ganzen ist es demnach aufzufallen, in Erinnerung zu bleiben und Interesse bei den Konsumenten zu entwickeln. Dass es dabei meist groß abläuft, zeigt folgendes Beispiel: Für die Ankündigung und Vermarktung des ‘King Kong 360 3D’ – Adventures in den amerikanischen Universal Studios wurden in den Sand am Santa Monica Beach riesengroße Fußspuren von einem Gorilla eingelassen. Nicht nur ein bisschen angsteinflößend, sondern auch ein riesen Hingucker für die Passanten, die alles auf Social Media teilten und das King-Kong-Erlebnis damit promoteten. Aber es geht auch kleiner. Das zeigt der FC Köln, der bei einer größeren Party mit einer einfachen, aber überraschenden Lasershow nach neuen Mitgliedern suchte.
Welche Erfolgskriterien bringt Guerilla Marketing mit sich?
Wichtig bei Guerilla Marketing sind die Shares. Denn je aufregender etwas ist, desto öfter wird es geteilt und desto mehr Aufsehen erregt man. Wenn Guerilla Marketing zudem kontrovers ist (denkt an den nackten Menschen, der über das Fußballfeld läuft), wird noch mehr diskutiert und ihr erreicht noch mehr Aufmerksamkeit. Drei Dinge sind daher ganz wichtig und gelten als Erfolgsfaktoren von Guerilla Marketing: Aufsehen schaffen, Viral werden und Diskussionspotential haben.
Welche Gefahren sollten beachtet werden?
Wie ihr Euch aber sicherlich schon gedacht habt, hat Guerilla Marketing ebenfalls ein großes Gefahrenpotential. Wir bleiben bei der nackten Person: Manche mögen es witzig finden und sind von dem Mut und der Idee total begeistert, Andere finden es dagegen eher abstoßend und beschämend. Solche negativen Reaktionen können so nicht nur eure Kampagne, sondern auch euer ganzes Unternehmensimage schädigen. Vor allem bei solchen kontroversen Maßnahmen ist immer mit reaktiven Reaktionen zu rechnen. Weiterhin sind immer rechtliche Probleme zu beachten. Unser guter Nacktläufer kann beispielsweise schnell als Belästigung gelten, wodurch ihr Euch auf rechtliche Folgen einstellen könnt. Und wir ziehen wieder den Schluss: Es ist nicht so gut für das Image.
Ein weiterer Punkt, den ihr ebenso beachten solltet, ist, dass Guerilla-Kampagnen (je ausgefallener sie sind) schwer messbar sowie schwer kontrollierbar sind, sobald die Maßnahme(n) gestartet sind. Seid Euch also bewusst, dass ihr alles so gut wie möglich durchdacht haben könnt, aber es durch die oben genannten Probleme zu einem unerwarteten Verlauf kommen kann.
Weitere Ideen für ungewöhnliches Marketing
Sensory Incongruence: Bei dieser Marketingmaßnahme wird die Verpackung eines Produktes von dem Aussehen des eigentlichen Inhaltes komplett anders gestaltet. Als Beispiel könnt ihr Euch einen Schwamm vorstellen, der als Stück Käse verpackt wurde. Ist das Produkt nicht sofort erkennbar, wird man beim Auspacken oder beim genaueren Betrachten im Markt überrascht. Diese Überraschung kann natürlich positiv sein, wenn man darüber lacht; wenn man sich jedoch etwas anderes erwartet hat, ist man enttäuscht und wird wütend und/oder genervt. Schaut Euch einfach mal im Supermarkt um, ihr werdet feststellen, dass die Marketingmaßnahme eher unüblich ist oder irgendwo doch schnell bewusst wird, was in der Verpackung drin steckt. Einfach, um negative Reaktionen zu vermeiden.
Virtual Reality und Interaktivität: Obwohl es immer beliebter wird, findet Virtual Reality (VR) im Marketing noch wenig Anwendung. Habt ihr also die Möglichkeiten VR zu nutzen oder eure Kunden aktiv mit einzubinden, dann nutzt die Chance! Denn VR ist eine gute Möglichkeit euer Produkt sowie das Produkterleben darzustellen, ohne das die Konsumenten das Produkt wirklich nutzen.
Ungewöhnliche Serviceleistungen: Bietet zu eurem Produkt etc. eine ungewöhnliche Serviceleistung an, die den Konsumenten in Erinnerung bleibt. Verkauft ihr zum Beispiel eine Seife, dann wascht euren Kunden doch mal zum Seife-Testen die Hände und gebt ihnen eine kleine Handmassage. Ungewöhnlich, aber auf jeden Fall erinnerungswürdig. Aber auch hier: Achtet auf die Grenzen eurer Konsumenten.
Aktion + Gewinnspiel: Nein, wir meinen nicht das übliche Gewinnspiel auf Social Media, wobei man drei Unternehmen folgen und dies liken und das kommentieren muss. Wir wollen, dass ihr eure Konsumenten dazu bringt, euer Produkt zu nutzen – wie, ist Euch überlassen. Als Beispiel bringen wir Euch eine kleine Kindheitserinnerung einer unserer Werksstudentinnen an: In einem Urlaub hatte sie mit ihrer Familie die Möglichkeit an einem Gewinnspiel teilzunehmen. Es ging dabei um ein Kinderspiel, das neu herausgekommen war und vermarktet werden sollte. Um es den Kunden näherzubringen, konnte man das Spiel einmal spielen. Der oder die GewinnerIn bekam das Spiel geschenkt. Unsere Werkstudentin trat mit ihrer Mutti gegen ein Vater-Tochter-Duo einer weiteren Familie an. In dem 20-minütigen Spiel ging es heiß her und es wurde sich tief in die Spielatmosphäre hineinversetzt. Schlussendlich hat die Mama unserer Werkstudentin gewonnen und bekam das Spiel geschenkt. Was ziehen wir jetzt aber daraus? Zwar hat das Vater-Tochter-Duo verloren, worüber sie nicht unbedingt glücklich waren, sie wurden jedoch so sehr in das Spiel involviert, dass sie das Spiel danach kaufen wollten. Und unsere Werkstudentin und ihre Mama: Die hatten eine Geschichte zum weitererzählen (aka Mundpropaganda für das Spiel).
Fazit
Es gibt viele Wege, die Euch von anderen Produkten, Dienstleistungen und Unternehmen abgrenzen können. Es muss dabei nicht immer groß sein, die Hauptsache ist, dass man auffällt und im Gedächtnis bleibt. Eine bekannte Marketingmaßnahme, die auffällt, ist Guerilla Marketing. Dieses bietet viele interessante und kreative Möglichkeiten sein Produkt etc. zu vermarkten. Jedoch sollten bei Guerilla Marketing sowie bei allen anderen ungewöhnlichen Marketingmaßnahmen Gefahren beachtet werden. Wägt daher immer ab, wie kontrovers eine Maßnahme ist, wie die Menschen darauf reagieren könnten und ob rechtliche Folgen (größtenteils) auszuschließen sind.
Euer Digi Summit Team!